Wasserschwamm marsch

Zeitungsbericht Offenbach-Post vom 01. Juli 2010:

Münster – Wer kann sich das vorstellen: Fast 1000 Jugendliche und ihre Betreuer veranstalten am ersten Juliwochenende (3./4.) ein riesiges Zeltlager und das vor den Toren Münsters, direkt hinter dem Gersprenzstadion. Von Jasmin Frank

Da hat sich die Freiwillige Feuerwehr aus Münster und Altheim viel vorgenommen, denn so ein Kreisjugendfeuerwehrtag ist ein organisatorisches Meisterstück. „Für die Helfer sind das rund 430 Dienstschichten, die es zu bewältigen gilt. Zudem gehen etwa 5000 Mahlzeiten über die Theken und eine ganze Zeltstadt muss innerhalb weniger Tage und Stunden auf- und auch wieder abgebaut werden.

Hinzu kommt die Trink- und Abwasserversorgung, der Strom und vieles mehr“, informiert der Altheimer Jugendfeuerwehrwart Daniel Ganz. Weil das Projekt mit enormen Kosten verbunden ist, freut sich das gesamte Team natürlich über weitere Spenden, die ein umfangreiches Programm gewährleisten können. Denn den Kindern und Jugendlichen soll es an diesem jährlich im Landkreis ausgetragenen Großereignis keinesfalls langweilig werden.

„Ich war schon auf mehreren Wochenenden mit und obwohl es jedes Mal anders ablief, war es doch immer ganz cool“, erzählt Nachwuchsbrandschützer Andreas Zell. Der 14-jährige konnte sogar Wünsche mit in das Programm einbringen. „Eine Kinderolympiade wäre toll gewesen, das hat aber nicht funktioniert, weil es schon so viele andere Sportangebote gibt. Aber wir machen an unserer Schule in Münster immer eine Schwammschlacht und das haben wir jetzt auch auf unserem Treffen in den Ablauf integriert“, freut sich der Altheimer. Und so saßen jetzt 34 Jungen und Mädchen im sommerlich warmen Feuerwehrhaus des kleinen Ortsteils und schnitten fleißig ganze Berge von bunten Schwämmen zu.

Abnahme der Leistungsspangen

„Auf den Kreisjugendfeuerwehrtagen lernt man auch viele andere Kinder kennen, obwohl wir auch einiges als Gruppe machen. Aber die nassen Schwämme, die werfen wir natürlich auf die anderen“, lacht Andreas. Auch Betreuer Ganz schmunzelt, ist er doch als Kind selbst begeistert auf die Feuerwehrveranstaltungen mitgefahren und erinnert sich gerne: „Das Wichtigste waren eigentlich nicht die einzelnen Programmpunkte, sondern die Kameradschaft und die Freundschaften. So viele Dinge gemeinsam zu erleben, das schweißt zusammen.“

Dazu gehört auch die obligatorische Abnahme der Leistungsspangen, also der höchsten Auszeichnung, die bei der Jugendfeuerwehr zu errungen werden kann. Dabei müssen fünf Bereiche abgedeckt werden: eine Schnelligkeitsübung, bei der eine Schlauchleitung gelegt werden muss; ein Staffellauf; Kugelstoßen; eine Theorieeinheit und eine Brandangriffsübung. „Das ist schon eine große Herausforderung und nicht alle bestehen sie. Das Besondere aber ist, dass alle gemeinsam gefordert sind und nur im Team gearbeitet werden kann“, erläutert der Jugendfeuerwehrwart. Neben den Brandschutzaspekten stehen aber auch noch viel Spiel, Spaß und Sport auf dem Programm, wobei die hiesigen Vereine, wie die DJK und der Schützenverein, die Freiwillige Feuerwehr unterstützen. Eine Menge Arbeit ist das Projekt dennoch, vor allem die Einteilung der Helfer bedarf eines genau ausgeklügelten Planes, der so umfangreich ist, dass er fast die gesamte Tür im Gemeinschaftsraum bedeckt.

Für alle, die nun traurig sind, nicht bei der Feuerwehr zu sein und das aktionsreiche Wochenende zu verpassen, gibt es noch einen kleinen Trost: Am Samstagabend gibt es ein großes Feuerwerk, das die engagierten Feuerwehrleute aus eigener Tasche gespendet haben und das für alle Münsterer gut zu sehen sein wird.