Fire Games: ,,Diese Spiele leben vom Teamgeist“

Bericht und Foto: Darmstädter Echo vom 23.08.2010 und Klaus Holdefehr
Der Mann im silbrigen Schutzanzug fackelt nicht lange. Kaum hat er die rot leuchtende Spitze seiner Magnesium-Fackel in den Holzstoß gehalten, lodert im Münsterer Freizeitzentrum aus der hohen Schale Feuer in den Sommerhimmel. Die ersten Darmstadt-Dieburg-Fire-Games, Feuerspiele für die jüngsten Feuerwehrleute, sind eröffnet.Rund 500 Jugendliche bilden einen weiten Kreis um das Ritual, zu dem auch Ansprachen von Kreisjugendfeuerwehrwart Manuel Feick, Landrat Klaus Peter Schellhaas, Münsters Bürgermeister Walter Blank und der Bundestagsabgeordneten Patricia Lips gehören. Ein wenig wirken die Abordnungen der Jugendfeuerwehr aus Hähnlein und Lengfeld, Fischbachtal und Eppertshausen wie Pfadfinder, wie sie da stramm stehen und den Anweisungen ihrer Leiter zuhören. Ein solches System sei beim Einsatz sinnvoll, gibt Johannes Hucke zu bedenken, der als Sprecher der Kreisjugendfeuerwehr die Presse über den Parcours führt. ,,Diese Spiele leben vom Teamgeist", hat der Landrat eingangs gesagt.Aber natürlich geht es um Unterhaltungswert. ,,Zukunftsschmiede Jugendfeuerwehr" heißt das Projekt, das Feick angestoßen hat und in dessen Rahmen auch die ,,Fire-Games" erdacht sind. Eine attraktive Idee, wie es scheint, denn selbst Jugendwehren aus dem Odenwald und von der Bergstraße sind dabei. Rund ein Jahr ist geplant worden. Gut 100 Helfer sind im Einsatz, um die 46 Gruppen anzuleiten.Alles, was hier an den zehn Stationen getan wird, wird nämlich auch auf Zeit getan, und alles hat mit Bergen, Retten, Löschen und Schützen zu tun. Dabei kann es auch feucht-fröhlich zugehen, wie auf dem Teich des Freizeitzentrums, den es am Seil entlanghangelnd mit einem Boot zu überqueren gilt, um eine ,,verletzte Person" medizinisch zu versorgen. Dass der Dummy ziemlich unsanft auf der Trage landet, ist dem Zeitdruck geschuldet.Auf der Empfangsseite steht Feuerwehrfrau Kelly Mühling (15) aus Habitzheim und beobachtet die Navigationsversuche der Kollegen auf der Wasserfläche. ,,Es ist wieder so eine große Veranstaltung, wie das Jugendzeltlager, und was ich bis jetzt gesehen habe, verspricht das von den Spielen her schon interessant zu werden", sagt sie. Sebastian Bodensohn (12) aus Hähnlein gehört zu dem Trupp, der brandschutztechnische Fragen beantworten muss. Das ist knifflig und mit wenig ,,Action" verbunden, trotzdem findet er die Spiele super. An der Station ,,Löschen" steht Pascal Hoffmann (14) aus Semd und äußert sich verhaltener: ,,Ganz gut", findet er die Spiele bis dahin. Bei so vielen Teilnehmern ziehen sich die Spiele in die Länge. Erschöpft, aber zufrieden versammeln sich die Teilnehmer am Abend zur Siegerehrung. Da zeigt sich dann eine klare Dominanz des Ostkreises: Den ersten Platz belegt die Jugendfeuerwehr Nieder-Klingen, gefolgt von Reinheim, Sickenhofen, Harpertshausen, Hergershausen, Altheim, Fischbachtal, Lengfeld, Langstadt und auf Platz zehn schließlich Waschenbach.