Ungeschminkt am Flächenbrand
Altheim – Bauer Fiedler kennt seine Milchkühe. Das ist auch nötig, denn sonst wäre eine Szenario wie das am Samstagmittag wohl nicht möglich gewesen. Von Michael Just© Just
Jede Jugendwehr rollte bei der Bezirksübung ihre Schläuche aus und setzte ein Strahlrohr zum Spritzen drauf.
Vor den Augen der Rindviecher rennen in den halboffenen Stallungen Mitglieder der Jugendfeuerwehr umher, rollen in Windeseile Schläuche aus und fangen an, mit Wasser umher zu spritzen. Und die Euterträger? Die bleiben stoisch ruhig und fressen ungestört ihr Heu weiter.
Ihre alljährliche Bezirksübung hielten am Wochenende die Jugendwehren des Bezirks 1 in Altheim ab. Zum ihrem 50-jährigen Bestehen hatte sich der Altheimer Feuerwehrnachwuchs als Ausrichter ins Spiel gebracht und bekam den Zuschlag. So kamen rund 100 junge Blauröcke aus Dieburg, Münster, Eppertshausen, Hergershausen, Sickenhofen, Langstadt, Harpertshausen, Schaafheim Mosbach und Messel.
„Anders geht es nicht. Einige Gruppen haben einen zu langen Anfahrtsweg und es gäbe bis zu deren Eintreffen theoretisch nichts mehr zu löschen, weil die Arbeit schon gemacht ist“, erklärt Bezirkssprecher Steffen Dieter.
Die Situation verlangte Einsatz: Da der Aussiedlerhof, wie der Name schon sagt, nicht im Ort liegt, wurde von drei Seiten Wasser geholt: Eine Leitung führte dabei zum Richer Bach, eine andere in den Ort, so dass fast ein Kilometer Schlauch ausgerollt werden musste. Damit stand dann genügend Wasser zu Verfügung, sodass alle Jugendwehren sich im und um das Gehöft herum postieren und mit ihren Strahlrohren spritzen konnten. Über 100 Liter leitet ein Strahlrohr in der Minute, insgesamt standen rund 2 200 Liter Wasser pro Minute zur Verfügung, so dass genügend für alle Jugendwehren da war.