Vorbereitet auf den Silvestereinsatz

Foto und Bericht Darmstädter Echo vom 30. Dezember 2009

Silvester ist eine besondere Nacht. Nicht nur für alle, die heftig feiern. Auch die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr bereiten sich auf den Jahreswechsel vor. ,,Auf allen Revieren sind in den Schichten mehr Beamte als sonst", sagt Polizeisprecher Markus Sabais. ,,Zusätzlich werden wir von der Bereitschaftspolizei unterstützt." Im Gebiet der Polizeidirektion Darmstadt-Dieburg werde mit rund 200 Einsätzen in der Nacht vom 31. auf den 1. gerechnet.

Die Zahl der Anrufe bei der Polizei hat zugenommen. Nicht nur an Silvester, generell würden mehr Sachverhalte gemeldet. Das liege vor allem an der vereinfachten Kommunikation, daran, dass mehr Leute ein Mobiltelefon haben. Die meisten melden sich via Notruf, der in der Leitstelle im Polizeipräsidium Darmstadt eingeht. Doch einige wählen direkt die Nummer der zuständigen Polizeistation in Arheilgen, Griesheim, Pfungstadt, Ober-Ramstadt oder Dieburg.Der Silvesterabend beginne meist ruhig, erläutert Sabais. Nur etwa 20 Prozent der Einsätze lägen vor Mitternacht. Das seien zunächst häufig Einsätze wegen Übermut und Sachbeschädigung. Verfrühte Böller, die in Papierkörben, Briefkästen oder Telefonzellen landeten. Vergangenes Jahr sei in Münster eine Rakete versehentlich in einen Geländewagen geschossen worden. Verletzt wurde zum Glück niemand, doch die Front des Wagens schmorte weg. Die Feuerwehr konnte den kleinen Brand schnell löschen. Für solche und schlimmere Fälle stehen im Landkreis 2700 Feuerwehrleute bereit. ,,Bis jetzt hat sich auch noch keine Wehr für Silvester abgemeldet", sagt Kreisbrandinspektor Ralph Stühling. Wer das Ehrenamt einmal annehme, fülle es aus, auch an solchen Tagen. Für den Aktiven sei die Bereitschaft während andere feiern kein Problem, eher manchmal für das Umfeld. Doch die großen Einsätze seien seit 2000 ohnehin weniger geworden, zumindest gefühlt, sagt Stühling. Der Auftakt der Nacht sei immer gleich: ,,Eine Viertelstunde vor Mitternacht brennt meistens irgendwo eine Mülltonne." Bis etwa vier Uhr früh gehe es dann weiter. Schwerpunkte seien die Städte im Landkreis. ,,Dort, wo viele Leute zusammen feiern", erzählt Sabais, wie in Dieburg oder Groß-Umstadt. Kurz nach zwölf Uhr nachts sei das Aufkommen hoch, ,,der Höhepunkt". Dann sei auch Alkohol oft im Spiel, sagt Sabais, Streitigkeiten entstünden, zu denen die Polizei gerufen werde.Die Kollegen erwarte eben eine Nacht, in der viel passiert, sagt Sabais. Doch die Polizisten seien sich darüber im Klaren. ,,Man stellt sich innerlich drauf ein." Vom feierlichen Moment um Mitternacht haben die Beamten wenig, weiß Sabais auch aus eigener Diensterfahrung. ,,Wenn Zeit bleibt, stößt man mit Orangensaft an, aber in der Regel ist man genau um die Zeit draußen auf den Straßen unterwegs von Einsatz zu Einsatz."