Von der Drehleiter bis zur Teeküche

Timo Kreher, stellvertretender Gemeindebrandinspektor und hauptamtlicher Gerätewart der Gemeinde Münster, arbeitete maßgeblich an der Fortschreibung des umfassenden Entwicklungsplans der Feuerwehr mit.

Für all diese Brandbekämpfer und Katastrophenschützer unterhält die knapp 15 000 Einwohner zählende Gemeinde derzeit 15 unterschiedliche Fahrzeuge, von denen das älteste aus dem Jahr 1987 stammt und ein „Löschgruppenfahrzeug LF8“ ist. Ein Feuerwehr-Anhänger hat gar als Baujahr „1984“ auf seinem Rahmen eingestanzt. Jedem aktiven Mitglied der Wehr steht die geforderte Schutzkleidung zur Verfügung, doch ein Großteil der schwer entflammbaren Bekleidung stammt noch aus den Jahren 1999 und 2000. Außerdem sind die Teeküchen sowohl im Feuerwehrgerätehaus Münster als auch im Gerätehaus Altheim zu klein. In Altheim sind statt der eigentlich notwendigen sieben Quadratmeter nur fünf vorhanden, in Münster statt der 15 nur 13,27…

Auf genau vier Dutzend Seiten haben es die Bürger, die Kommunalpolitiker und die Verwaltung jetzt von der Feuerwehr schriftlich bekommen: Wie steht es um den Brandschutz, die allgemeine Hilfe und den Katastrophenschutz der Gemeinde? Die von der Feuerwehr vorgelegte Bedarfs- und Entwicklungsplanung ist ein umfassendes, sehr informatives Werk, das jetzt einstimmig die Gemeindevertretersitzung passierte.

Die Mindestanforderungen steigen ständig

In Abstimmung mit dem Landkreis hat die Gemeinde eine solche Entwicklungsplanung zu erarbeiten, die alle fünf Jahre fortzuschreiben ist. An diesem Werk orientiert ist die örtliche Wehr aufzustellen und mit den notwendigen baulichen Anlagen sowie der technischen Ausrüstung auszustatten. Auch die Aus- und Fortbildung der Wehrleute richtet sich nach dem Planwerk, die Einrichtung und Wartung von Notruf- und Brandmeldeanlagen im Ort sowie deren Anschluss an die Leitstelle und noch viel mehr. Selbst dass für den Selbstschutz der Bevölkerung durch Brandschutzerziehung und -aufklärung Sorge zu tragen ist, wird in dem Buch geregelt.

Die informative Fortschreibung trägt die Handschrift von Timo Kreher, stellvertretender Gemeindebrandinspektor und hauptamtlicher Gerätewart der Gemeinde. Bevor sie an die Gemeinde gelangte, warf bereits der Kreisbrandinspektor einen Blick in den ausführlichen Bedarfs- und Entwicklungsplan, und der bescheinigte dem Werk, es „ist sehr positiv zu bewerten“. Änderungen oder Ergänzungen konnte sich die übergeordnete Behörde so zur Gänze sparen.

Nicht ersparen werden es sich die Gemeindepolitiker können, intensiven Einblick in den Plan zu nehmen. Denn hier steht auch festgeschrieben, was an Notwendigkeiten der Wehr für ihre hehren Aufgaben zur Verfügung zu stellen ist. Mit dem An- und Ausbau des Feuerwehrgerätehauses in Münster, der vor Vollendung steht und demnächst groß gefeiert werden wird, ist es nicht getan. Die Mindestanforderungen steigen ständig, altes will durch neues Material ausgetauscht sein – die Fortschreibung wird naturgemäß somit nie ein Ende nehmen.