Datum: 07. September 2009
Alarmzeit: 8:08 Uhr
Alarmierungsart: 638, 640, 641
Dauer: 1 Stunde 52 Minuten
Art: Mittelbrand
Einsatzort: Münster / OT. Altheim / Kirchstraße
Fahrzeuge: LF 8/6
Einheiten: 1. Löschzug
Weitere Kräfte: DRK Ortsverband Münster , Polizei
Einsatzbericht:
07.09.2009 | 14:32 UhrPOL-DA: Streit eskaliert | Ehefrau mit Messer angegriffen | Mit Benzin hantiert | 51-Jähriger erleidet schwere Verbrennungen | Feuerwehrmann und ein Polizist verletzt | Kinder waren in Sicherheit
Münster-Altheim (ots) – Mit schweren Brandverletzungen und Rauchvergiftungen ist am Montagvormittag ein 51 Jahre alter Mann mit dem Rettungshubschrauber in eine Unfallklinik gebracht worden. Nach den bisherigen Ermittlungen hatte er in seinem Einfamilienhaus in Münster-Altheim gezielt mit Benzin hantiert und es angezündet. Dabei erlitt er Verbrennungen zweiten und dritten Grades. Vorher hatte er seine 41 Jahre alte Ehefrau mit einem Messer angegriffen und ihr Schnittwunden beigebracht. Die Verletzte, die aus dem Haus fliehen konnte, wurde ambulant versorgt und konnte nach kurzer Zeit das Krankenhaus verlassen. Die beiden Kinder, 5 und 8 Jahre alt, waren zur Tatzeit in Kindergarten und Schule.
Mit seiner Aktion hatte der Einundfünfzigjährige Teile des Hauses in Brand gesetzt. Die Freiwillige Feuerwehr konnte das Feuer rasch löschen und ein weiteres Ausbreiten der Flammen verhindern. Dabei wurden ein Feuerwehrmann und ein Polizeibeamter verletzt.
Noch keine klaren Konturen hat die Polizei über das Motiv des Mannes. Massive Eheprobleme dürften Hintergründe der Eskalation gewesen sein. Nach den bisherigen Ermittlungen hatte die Einundvierzigjährige vor wenigen Tagen zusammen mit ihren Kindern das gemeinsame Haus verlassen und war zu ihren Eltern gezogen. Angeblich soll der Ehemann seiner Ehefrau damit gedroht haben, sie umzubringen, sollte sie nochmals das Haus betreten. Die Polizei erfuhr erst nach dem dramatischen Vorfall am Montag von diesen Umständen und war vorher von keinem der Beteiligten eingeschaltet worden.
Die Einundvierzigjährige kam gegen 08.00 Uhr in die Wohnung, um dort die Haustiere zu versorgen, wobei sie irrtümlich dachte, dass ihr Ehemann nicht zu Hause und arbeiten sei. Er stand jedoch plötzlich in der Wohnung, versperrte ihr den Weg und griff sie an. Obwohl verletzt, gelang es ihr, weiteren Angriffen zu entkommen, flüchtete auf die Straße und alarmierte von einer öffentlichen Telefonzelle die Polizei.
Die Einsatzkräfte fanden mehrere Benzinkanister und eine Terpentindose sowie mehrere Feuerzeuge in dem Haus. Eins davon hatte der Einundfünfzigjährige noch bei der ärztlichen Erstversorgung in seinen Händen. Gegen den Ehemann wird wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdeliktes ermittelt.
ots Originaltext: Polizeipräsidium Südhessen
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