Brennt Reifenlager

Datum: 05. Juni 2006 
Alarmzeit: 16:38 Uhr 
Alarmierungsart: 613, 638, 639, 640, 641 
Dauer: 27 Stunden 22 Minuten 
Art: Großbrand  
Einsatzort: Münster / OT. Breitefeld / Breitefeld 
Mannschaftsstärke: 330 
Weitere Kräfte: DRK Orstverband Dieburg , DRK Ortsverband Münster , ELW 2 , Feuerwehr Babenhausen , Feuerwehr Dieburg , Feuerwehr Eppertshausen , Feuerwehr Groß-Bieberau , Feuerwehr Groß-Umstadt , Feuerwehr Langen , Feuerwehr Ober-Ramstadt , Feuerwehr Pfungstadt , Feuerwehr Reinheim , Feuerwehr Rödermark , Feuerwehr Roßdorf , Feuerwehr Seeheim , Feuerwehr Weiterstadt , Kreisbrandinspektor 01 , Kreisbrandinspektor 02 , OLRD , Polizei , THW , Verpflegungszug Zeilhard , Werkfeuerwehr Merck  


Einsatzbericht:

Großbrand Münster Muna-Gelände

Am Pfingstmontag kam es gegen 16.40 zu einem Brand in einem Reifenlager auf dem ehemaligen Muna-Gelände im Münsterer Ortsteil Breitefeld – ca. 50.000 Gebrauchtreifen wurden ein Opfer der Flammen. Eine große Rauchsäule war weithin sichtbar und wies den anrückenden Feuerwehrkräften den Weg.
Im Einsatz befanden sich nahezu alle Feuerwehren des Kreises die wasserführende Fahrzeuge vorhalten. Große Mengen Schaum sowie Schaum/Wasserwerfer wurden an die Einsatzstelle verbracht um eine schnelle und massive Bekämpfung des Feuers einzuleiten.
Ein weiterer Schwerpunkt war die Einrichtung der Wasserversorgung. Die benötigte Menge an Löschwasser wurde aus zwei offenen Gewässern und 2 Hydranten sowie mittels Pendelverkehr durch Tanklöschfahrzeuge an die Einsatzstelle transportiert.
Im Einsatz waren in der Erstphase: 4 Wasserwerfer von Fahrzeugen, 5 B- und 10 C-Rohre, 1 Teleskopmast und 2 Drehleitern. Zur Eigensicherung wurden die Löschmaßnahmen mit Atemschutzgeräten durchgeführt.
Aus dem Kreisgebiet wurden die Feuerwehren (teilweise auch mit Stadtteilen): Münster, Dieburg, Babenhausen, Gr.-Umstadt, Eppertshausen, Groß-Bieberau, Pfungstadt, Weiterstadt, Roßdorf, Ober-Ramstadt, Reinheim, Griesheim, Seeheim eingesetzt. Unterstützung kam auch von Feuerwehren aus dem LK Offenbach. Der Kreisbrandinspektor DA-DI, sein Stellvertreter und die Wehrleitung der Feuerwehr Münster übernahmen die Einsatzleitung.
Spezialfahrzeuge aus dem Kreis DA-DI nahmen Messungen evtl. auftretender Schadstoffe vor. Die Messungen blieben jedoch sämtlich im unkritischen Bereich, so dass weder für die eingesetzten Kräfte noch die Anwohner eine Gefährdung bestand. Auf Grund der vorherrschenden Thermik konnte die Rauchwolke ungehindert in den Himmel abziehen. Zur Vermeidung von Geruchsbelästigungen wurde die Bevölkerung jedoch über Hörfunk aufgefordert Türen und Fenster geschlossen zu halten.
Rettungsdiensteinheiten aus dem Landkreis waren mit Schnelleinsatzgruppen und Rettungswagen, Notarzt, organisatorischem Leiter Rettungsdienst und Ver-pflegungszug vor Ort. Die Ärzte und Rettungswagen wurden zum Eigenschutz der der eingesetzten Feuerwehrkräfte alarmiert mussten aber glücklicherweise nicht tätig werden.
Zum Abtragen der Reifenstapel wurde das THW Pfungstadt mit Radlader eingesetzt.
Die Werkfeuerwehr Merck wurde mit zwei Großtanklöschfahrzeugen und Schaumreserven nachalarmiert.

Es wurden 4 Einsatzabschnitte gebildet um die Lage an der Einsatzstelle besser koordinieren zu können.
Um die Lage an der Einsatzstelle begutachten zu können war zu Beginn noch ein Polizeihubschrauber zur Beobachtung und Erkundung eingesetzt.
Zur Gewährleistung des Brandschutzes im östlichen Kreisgebiet wurden einige Feuerwehren in Alarmbereitschaft versetzt um evtl. anfallende Einsätze abzuarbeiten.
Gegen 18:45 konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht werden, ab 19 Uhr wurden die ersten Kräfte aus dem Einsatz herausgelöst.
Absolut behindernd waren die „Katastrophentouristen“ die bereits in der Anfangsphase die Anfahrt der Lösch- und Rettungsfahrzeuge behinderten und ohne Rücksicht auf den austretenden Brandrauch ihre Nasen in vorderster Linie platzieren mussten.

Zu Spitzenzeiten waren 330 Einsatzkräfte bei diesem Großbrand eingesetzt. Wegen der schnellen Anforderungen von wasserführenden Fahrzeugen konnte der Schaden auf das Reifenlager begrenzt werden. Zur Wasserversorgung wurde ca. 6 Kilometer Schlauchleitungen verlegt. Die letzten Feuerwehrkräfte waren bis 20 Uhr des nächsten Tages mit Nachlöscharbeiten beschäftigt.
Zur Brandursache und zur Schadenshöhe können im Moment noch keine Angaben gemacht werden, die Ermittlungen der Polizei dauern zur Stunde noch an.