Austritt von Chlorgas

Datum: 06. Mai 2008 
Alarmzeit: 11:01 Uhr 
Alarmierungsart: 638, 640, 641 
Dauer: 5 Stunden 1 Minute 
Art: Hilfeleistung / Personenrettung  
Einsatzort: Münster / Darmstädterstraße 
Mannschaftsstärke: 26 
Fahrzeuge: GW-L , KdoW , TLF 16/24Tr  
Einheiten: Gefahrgutzug 
Weitere Kräfte: Feuerwehr Dieburg , Feuerwehr Groß-Umstadt  


Einsatzbericht:

Am Dienstagmorgen gegen 11:00 Uhr wurde die Feuerwehr Münster mit dem Alarmstichwort „Chlorgasaustritt in Hallenbad“ alarmiert. Beim Eintreffen der ersten Rettungskräfte an der Einsatzstelle wurde bereits durch das Hallenbadpersonal mit der Evakuierung der Badegäste begonnen. Aufgrund eines undichten Behälters an der Desinfektionsanlage kam es zu einem massiven Austritt von Chlorgas im gesamten Gebäudebereich.

Als erste Maßnahme unterstützte die Feuerwehr Münster das Personal bei der Evakuierung des Hallenbads und evakuierte zusätzlich eine im gleichen Gebäude befindliche betreute Grundschule mit ca. 20 Kinder und zwei Betreuern, sowie die Besucher und das Personal des Hallenbadrestaurants.

Zeitgleich wurde von der Feuerwehr unter Vollschutzanzügen der weitere Austritt von Chlorgas eingedämmt und mit Hochdrucklüftern das gesamte Gebäude belüftet. Während des gesamten Einsatzverlaufs wurden ständig Messungen vorgenommen um eine Gefährdung der umliegenden Anwohner auszuschließen. Eine weitere Gefährdung für die Bevölkerung außerhalb des Einsatzbereichs bestand zu keiner Zeit.

Insgesamt wurde 32 Personen verletzt. 24 Personen konnten vor Ort ambulant versorgt werden. Acht Personen, hierunter auch der Bademeister, vier Säuglinge und zwei Feuerwehleute wurden in die umgehenden Krankenhäuser gebracht und medizinisch versorgt.

Zur weiteren Unterstützung wurden von der Einsatzleitung die Feuerwehr Dieburg und ein Messtrupp der Feuerwehr Groß-Umstadt angefordert. Insgesamt belief sich die Zahl der eingesetzten Feuerwehrkräfte auf 50. Zusätzlich kamen noch acht Rettungswagen, zwei Notärzte und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst an die Einsatzstelle.

Einsatzleiter und stv. Gemeindebrandinspektor Timo Kreher lobte besonders die sehr gute Zusammenarbeit zwischen allen eingesetzten Rettungskräften: „Eine derartiger Einsatz mit einem solchen Massenanfall von Verletzten stellt für uns Einsatzkräfte immer wieder eine extreme Herausforderung dar, die aber von allen Kräften vorbildlich umgesetzt wurde.“

Nach Einsatzende gegen 15:00 Uhr wurde das Hallenbad aufgrund anstehender Ermittlungen durch die Abteilung Arbeitsschutz des Regierungspräsidium nicht mehr geöffnet.