Schaummittel

TLF16/24Tr im Schaummitteleinsatz

Löschschaum ist ein hoch wirksames Löschmittel für Brände der Brandklasse A (Feststoffe) und Brandklasse B (Flüssigkeiten und flüssig werdende Stoffe).

Grundsätzliches zum Löschschaum:

Die Herstellung des Schaums findet erst am Einsatzort statt, das funktioniert wie folgt: Das Schaummittelkonzentrat wird in die Wasserleitung über Zumischgeräte (z.B.: Zumischer in einer B-Schlauchleitung, Digidos-Anlage oder direkt über die Fahrzeugpumpe) in einer prozentual gleichbleibenden Menge zugeführt. Das so entstehende Wasser-Schaummittel-Gemisch wird durch spezielle Schaumrohre mit Luft vermischt und es entsteht der gewünschte Schaum. Die Eigenschaften, die der Schaum aufweist, hängen von der Schaummittelkonzentration und vor allem dem Schaumrohr ab. Bei der Schaumerzeugung arbeitet man meist mit einer Zumischrate des Schaummittels zum Wasser von ca. 3%.

Man kennt Leicht-, Mittel- und Schwerschaum, welche sich durch die unterschiedlichen Mengen an Luft, die über die Strahlrohre zugeführt wird, unterscheiden. Schaumrohre mit einer geringen Luftansaugung  sind Schwerschaumrohre und bilden Schwerschaum, der so klebrig ist, dass er auch kurzzeitig an senkrechten Flächen haften bleibt. Die sogenannten Mittelschaumrohre führen dem Wasser-Schaummittel-Gemisch wesentlich mehr Luft zu und bilden eine praktische Mischung aus dem Schwer- und Leichtschaum. Der Leichtschaum wird über Leichtschaumgeneratoren erzeugt, diese bilden einen so voluminösen aber auch leichten Schaum, das dieser nur zum Fluten von Kellern oder Hallen geeignet ist.

Eine genormte Unterscheidung der verschiedenen Schäume ist die sogenannte Verschäumungszahl (VZ). Die VZ gibt an, um das wievielfache sich das Volumen vom Schaumittel-Wasser-Gemisch zum Schaum steigert. Eine VZ von 4-20 bildet den Schwerschaum, eine VZ von 20-200 den Mittelschaum und den Leichtschaum gibt man mit einer VZ größer 200 an.

Unterschiedliche Löscheffekte – Kühlen, Ersticken, Trennen, Abdecken und Verdrängen – bringen einen schnellen Löscherfolgt. 

Die Feuerwehr Münster setzt sogenanntes AFFF-Schaummittel bei ihren Einsätzen ein. Das Spezielle an dem AFFF-Schaummittel ist die Bildung eines Tensidfilms zwischen dem Brandgut und dem Schaum. Auf diesem Film ist eine schnelle Schaumausbreitung gewährleistet. Außerdem wirkt der Tensidfilm rückzündungshemmend und schützt deshalb auch die Fläche, z. B. einer brennbaren Flüssigkeit, an der die Schaumdecke wieder aufbricht.

Generell ist darauf zu achten, das Schaummittel verschiedener Arten nicht miteinander vermischt werden. Gerade bei Großeinsätzen, ist die Gefahr des Vermischens gegeben, Zumischaggregate verstopfen.

Weiterhin lässt sich Schaummittel als Netzmittel im Löschwasser verwenden. Das heißt, durch eine geringe Zumischrate von 0,1% im Wasser, wird die Eigenschaft der Oberflächenspannung des Wassers zerstört. Somit kann das Löschwasser tiefer in das Brandgut eindringen und gerade bei Bränden von Festoffen einen wesentlich besseren Löscheffekt erreichen.

Das Schaummittel ist biologisch sehr gut abbaubar und bei bestimmungsgemäßer Anwendung sind keine Gesundheitlichen Bedenken zu befürchten. Allerdingerdings ist darauf zu achten, dass beim einsatzbedingtem Aufenthalt im Schaum keine Atemmöglichkeit besteht.

Bei der Feuerwehr Münster ist Schaummittel in Kanistern auf dem LF10 und MLF verlastet. Im HLF20/30 und StLF 20/35 sind jeweils ein separater Schaummitteltank mit 120l Fassungsvermögen eingebaut. Des Weiteren befinden sich zwei 500l Tanks auf Rollwagen, welche im Bedarfsfall vom Gerätewagen Logistik Zur Einsatzstelle gebracht werden.